Neue Kamera, neues Glück… nicht nur. Neue Kamera, neue Tasche… schon eher. Nachdem ich meine „alte“ Kamera in ihrer maßgeschneiderten Tasche fünf Jahre auf alle möglichen Unternehmungen mitgenommen hatte, wurde es Zeit für ein Upgrade. Die Einschränkungen der festgelegten Brennweiten waren mir zu groß geworden und die Bilder, die ich mit dem Handy machen konnte, waren zu schlecht, um sie auf die große Leinwand zu bringen. Das bemerkte ich allerdings erst nach der Alpenüberquerung schmerzlich.
Die Neue sollte eine Systemkamera werden, also mit wechselbaren Objektiven, um auf alle Situationen vorbereitet zu sein. So eine Kamera benötigt allerdings auch mehr Platz. Zwar konnte ich sie zu Testzwecken mit kurzen Objektiven in der alten Kameratasche transportieren, doch mit meinem Reiseobjektiv war das nicht mehr möglich. Diese Fähigkeitslücke musste ich schließen. Außerdem waren mir an der alten Kameratasche einige Kleinigkeiten aufgefallen, die ich gerne verbessern wollte.
Ab an den Schneidetisch
Vieles konnte ich von der ersten Kameratasche übernehmen. So hatte sich das halbfeste Grundgerüst aus Isomatte bewährt. Nach diesem Muster sollte die neue Tasche auch aufgebaut sein. Auch die Möglichkeit sie am Bein sowie mit einem Schulterriemen zu tragen habe ich beibehalten. Und natürlich blieb es bei der Steckschließe, die mit einer Hand zu bedienen ist.

Auch wenn vieles gleich geblieben ist, hat sich auch einiges geändert. Dieses Mal nicht übernommen habe ich die Bänder und Schlaufen für das PALS-System – auch wenn ich das im Nachhinein schon manchmal bereut habe. Außerdem befindet sich im Inneren keine Unterteilung mehr, um noch Zubehör aufzunehmen. Dafür war einfach kein Platz. Die nicht ausgesteiften seitlichen „Flappen“ des Deckels waren in der Benutzung über die Zeit störend, sodass der neue Deckel auch komplett ausgesteift wurde.
Alles in allem sollte die neue Tasche mehr einen frischeren, outdoorigen als einen funktionellen Look bekommen. In der Zwischenzeit hatten sich auch meine Fähigkeiten an der Nähmaschine weiterentwickelt, sodass ich meine Vorstellungen besser umsetzen konnte.
Aber der Reihe nach
Wie gesagt, hatte sich das Exoskelett aus Isomatte – nennen wir es das Isoskelett – bewährt. Durch die Erfahrung mit der ersten Kameratasche konnte nach einigem Abschätzen der Größenverhältnisse also schnell mit dem Aufbau des Grundkörpers begonnen werden.

Mittlerweile hatte ich auch mein Inventar an Werkzeug erweitert. Eigentlich aus der Holzbearbeitung stammend – bekannt aus so erfolgreichen Beiträgen wie den schwebenden Nachttischen oder deren flüsterleisen Schubladen – kann ein Streichmaß auch zum anzeichnen auf Isomatte wunderbare Dienste leisten.

Mit dem Rollschneider wurden die Teile dann entlang der Markierung ausgeschnitten. Kleines Teil, großer Einfluss. Eigentlich angeschafft um Stoffe auf langen abschnitten gerade oder auch einem Schnittmuster folgend auszuschneiden, verbessert dieses Werkzeug das Ergebnis eines Projektes enorm. Die Kanten der Isomatte werden sauber und gerade und vor allem rechtwinkelig.
Lessons Learned umsetzen
Nach der Erfahrung mit dem Gehrungsmesser bei der ersten Kameratasche habe ich das Gehrungsmesser für die zweite nochmal überarbeitet. Vielleicht auch, weil ich in der zwischenzeit anderes Werkzeug zur Holzverarbeitung angeschafft habe und daher ganz andere Möglichkeiten habe, um meine Ideen umzusetzen, als noch damals am Schreibtisch in der Studenten-WG.
Das Prinzip ist das gleiche geblieben. Doch jetzt wird eine halbe Rasierklinge zwischen zwei Holzbacken geklemmt. Über die Schrauben kann man die Klemmkraft anpassen.

Die beiden Holzbacken stehen im 45-Grad-Winkel zur Hauptfläche des Gehrungsmessers. Die Hauptfläche ist größer ausgeführt. So kann das Gehrungsmesser flach auf die Isomatte gelegt und gleichmäßig darüber gezogen werden. So wird verhindert, dass man kippelt und sich der Winkel der Klinge beim Ziehen verändert.
Auch die Taschen in den Stirnkanten um die L-Profile aus Kunststoff aufzunehmen, mussten wieder geschnitten werden.

Hierfür habe ich dieses Mal die Klinge auf einer Stahlplatte entlang geführt. Diese hat ungefähr die halbe Höhe der Isomatte und so konnte ich den Schnitt genau in der Mitte setzen. Der ganze Prozess ging somit wesentlich schneller und präziser von statten.

Die L-Profile wurden dann wieder mit Kleber in die Isomatte geklebt. So entstand dann wieder ein stabiler und dämpfender Kokon. Parallelen zu Staatsflaggen des Commonwealth im Bild sind rein zufälliger Natur.

Vor dem endgültigen Verkleben habe ich die Innenseiten noch mit doppelseitigem Klebeband beklebt. So war das Anbringen wesentlich einfacher, als sich später zu verrenken. Später wird darauf das Innenfutter festgeklebt.
Das Innenfutter
Bestand das Innenfutter der ersten Kameratasche noch aus einem dünnen Fleecestoff, habe ich mich diesmal nach etwas anderem umgeschaut. Gefunden habe ich Softshell-Stoff. Das ist ein eng gewebter Synthetikstoff, den man auch von Jacken kennt. Er ist oft auf einer Seite aufgeraut und bietet so eine weiche, kratzfreie Oberfläche.
Die Nähte lassen sich mit dem verwendeten Softshell-Stoff sehr knappkantig abschneiden. Der Stoff franst nicht aus, was ihn aber auch sehr schwer zu schneiden macht.
Im Gegensatz zur ersten Tasche sollte diesmal auch kein weiteres Equipment mit in die Tasche. Hauptsächlich weil das Objektiv der neuen Kamera wesentlich größer ist und weiteres Material in der Tasche beim Entnehmen und Wegstecken der Kamera gestört hätte. Das war leider ein Kompromiss, den ich für die wesentlich bessere Bildqualität eingehen musste. Somit musste ich auch keine Klettstreifen oder Unterteilungen vorsehen, was die Entwicklung des Innenfutters wesentlich vereinfacht hat.
Klappe zu – Affe tot
Das grundlegende Design, also eine Tasche mit einem Deckel mit seitlichen Patten, habe ich beibehalten. Im Gegensatz zur ersten Kameratasche, bei der die komplette Außenhaut aus einem Stück Stoff besteht, habe ich mich hier dazu entschieden, alle Teile einzeln miteinander zu vernähen. Der gewählte Stoff ist laminiert und kann nicht ausfransen, weswegen er keinen breiten Saum braucht.

Der Deckel der ersten Tasche war nur oben versteift und nicht gepolstert. Das hatte zur Folge, dass sich die Patten immer wieder eingerollt haben und so Schmutz in das Innere der Tasche gelangen konnte. Um das zu verhindern habe ich beim neuen Deckel auch eine Polsterung aus Schaumstoff vorgesehen. Und diese steift auch die Patten seitlich aus. Das Ganze besteht aber dafür auch aus wesentlich mehr Teilen und muss wesentlich komplizierter miteinander vernäht werden.

Zunächst habe ich die Einzelteile des Außenstoffs für den Deckel miteinander vernäht. Die später „waagerechten“ Nähte habe ich direkt mit der Außenhaut vernäht. Dafür habe ich am Außenstoff etwas mehr Saum als nötig stehen lassen und dann den schon vernähten Softshell-Stoff der Frontpatte und der Deckelverkleidung von Innen links auf links an den Saum genäht. Man sieht das an der zweiten Naht im Saum. So entstand eine flache Tasche, in die ich später die Isomatte zur Dämpfung der Deckeloberseite einschieben konnte.

Die später „senkrechten“ Nähte von Außenhaut und Futter habe ich knappkantig abgeschnitten. Nun habe ich die Außenhaut über das Futter gestülpt. So entstanden kleine Taschen für die Polsterung der Patten. Die Säume stehen sich gegenüber und bilden so Trenner zwischen den kleinen Taschen.

Da hier eine Polsterung aus Isomatte zu dick gewesen wäre, habe ich mich für einen dünneren Schaumstoff entschieden. Der steift die Patten ausreichend aus, ein Stoßschutz ist hier eigentlich nicht nötig. Da ich sonst keine Gelegenheit mehr gehabt hätte ihn anzubringen, habe ich noch den Riemen angebracht, mit dem die Tasche später verschlossen wird.
Es war gar nicht so einfach die passende Farbe zu finden. Zum Glück habe ich einen Wanderrucksack, der Gurtband in genau der passenden Farbe hat. Also habe ich kurzerhand beim Hersteller angefragt, ob der mir etwas Gurtband und die dazu passenden Steckschließen verkaufen kann. Leider war das nicht möglich. Aber ich habe ein paar Reststücke bekommen, die meinen Bedarf absolut gedeckt haben. Der Farbton ist genau der, der perfekt zu meinem Außenstoff passt. Auf diesem Wege nochmal vielen Dank für die kulante und schnelle Hilfe.

Verschlossen und endgültig verbunden habe ich die Teile dann mit Einfassband in einer eher umständlichen Feststeck- und Nähaktion. Da ich nicht durch alle Lagen das Einfassband feststecken konnte, musste ich es auf beiden Seiten jeweils mit dem darunter liegenden Stoff feststecken. Ein ganz schönes Durcheinander.

Aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Und somit war auch der ausgesteifte Deckel fertig. Nach hinten habe ich genug überstand des Futters stehen lassen, um es später hinter dem Isoskelett befestigen zu können. Da Deckel und Rückenteil ein Teil sind, musste ich mich jetzt um den hinteren Teil der Kameratasche kümmern.
Ein Rücken kann auch entzücken
Den wohl deutlichsten Unterschied zu Version 1 meiner Kameratasche kann man wohl auf der Rückseite ausmachen. Obschon die Befestigungsmöglichkeit per PALS (oder im Volksmund MOLLE) praktisch war, habe ich sie selten benutzt. Meistens um den Moctopus zu befestigen mit dem die Tasche am Bein getragen werden kann. Dabei habe ich aber verstärkten Abrieb an meiner Wanderhose bemerkt. Das führte zu meiner Entscheidung, auf die PALS-Schlaufen zu verzichten und die Rückseite zu polstern.
Aufmerksame Leser werden die Lösung für die Rückseite von meinem Hosentaschenorganizer kennen: Abstandsgewirk. Das vereint die Vorteile von Polsterung, Luftzirkulation und einer weniger abrasiven Oberfläche. Denn auch unter dem Moctopus konnte es mitunter schwitzig werden.
Und tatsächlich war diese Tasche eigentlich die erste Verwendung dieses Materials noch vor dem Hosentaschenorganizer. Ich hatte es schon bei anderen Gear Makern gesehen und wollte mich auch daran mal versuchen.

Zuerst habe ich das Kissen aus Abstandsgewirk eingefasst um die störrischen Kunststoffspiralen in den Griff zu bekommen. Durch die fehlenden PALS-Schlaufen musste ich mir auch eine andere Lösung zum Einhängen der Beinriemen überlegen.

Die nötigen Schlaufen zur Befestigung habe ich am Kissen auf der Rückseite vorgesehen. Zuerst habe ich sie am Kissen festgeheftet und dann das gesamte Paket auf die Außenhülle der Rückseite genäht. Die Schlaufen zum Einhängen der Beinriemen habe ich dann anschließend nochmal verriegelt.
Die oben abgerundete Form des Kissens habe ich dementsprechend gewählt. So verlaufen die beiden Riemen, die zum Gürtel führen, leicht schräg nach oben und können weiter voneinander entfernt am Gürtel befestigt werden. Außerdem habe ich den zweiten Riemen um das Bein eingespart. Zum einen, weil das ganze Konstrukt nicht mehr so hoch ist und damit nicht genug Abstand der Beinriemen bieten würde (der Ansatzpunkt der Riemen zum Gürtel ist nun nicht mehr wie beim Moctopus darüber, sonder hinter der Tasche). Zum anderen hat er für die Stabilität am Bein nur unwesentlich beigetragen.

Damit waren Taschenkörper und Rückseite soweit fertig. Vorher hatte ich noch die Befestigungsschlaufen für den Schulterriemen an den Taschenkörper genäht. Diese funktionieren genauso wie der Schulterriemen meiner ersten Kameratasche mit dem asymmetrisch eingeschlitzten Dreisteg. In fact benutze ich seither den schwarzen Schulterriemen der ersten Tasche, auch wenn das ein Stilbruch ist. Aber ich habe bisher kein passendes graues Gurtband und eine befriedigende Befestigungsmöglichkeit gefunden.

Dann blieb eigentlich nur noch die Hochzeit von Taschenkörper und Rücken. Den Stoff der Außenhülle von Rücken und Körper konnte ich wie an den drei anderen Seiten einfach von links auf der Maschine vernähen. Das überstehende Futter des Deckels habe ich hinter das Isoskelett gesteckt. Von Hand habe ich dann alle Teile der Rückseite von innen durch das Futter, die Isomatte und die Außenhülle vernäht. So sieht man auf der Rückseite nur eine kleine Naht und hat alles fest vernäht. Auch wenn das die Nadel und meinen Fingerhut ordentlich beansprucht hat.
Das Futtermaterial der Tasche habe ich ausreichend lang geplant, um oben einen Abschluss mit Einfassband verwirklichen zu können. Es wurde an den drei fehlenden Seiten hinter das Außenmaterial eingeschlagen und dann eingefasst. Leider musste das von auch Hand geschehen, da meine Maschine nicht die richtige ist um so viele dicke Materialien und enge Stellen zu vernähen. Die schmale Seite der Tasche passt nicht unter den Nähfuß, dafür bräuchte man eine Sattlernähmaschine.
Eventuell musste ich die letzten Nähte aber auch von Hand machen, weil ich etwas unter Zeitdruck war und nicht rechtzeitig vor dem ersten geplanten Einsatz der Kameratasche fertig wurde. Vielleicht habe ich es auch irgendwie geschafft Nadel, Faden und Fingerhut mit in die Kabine des Flugzeugs nach Nepal zu bekommen, um das Einfassband der Tasche während des Fluges zu vernähen.
Riemen
Zur Befestigung der Riemen an der Kameratasche habe ich mich dieses mal für eine weniger gebastelte Lösung entschieden. Vermutlich ist sie so auch haltbarer bei größeren Belastungen.

Das taschenseitige Ende der Riemen habe ich mit einem Riemenhaken versehen. Diese können angenehm einfach in die Schlaufen eingehakt werden und durch die Nase am Haken bleiben sie auch dort. Bisher hatte ich keine Probleme damit, dass sich die Haken von selbst gelöst hätten. Wenn der Riemen nicht mehr unter Spannung steht, lässt sich der Haken wieder einfach entfernen.
Das andere Ende des Gurthakens ist so ausgeführt, dass man das Gurtband zur Längenverstellung durch eine Art Zweisteg führen kann. Leider hat das im Falle meiner Haken nicht funktioniert und schon bei der kleinsten Belastung konnte ich den Riemen durchziehen. Dementsprechend habe ich die Riemen fest am Haken vernäht und die Verstellung über die Steckschließe am anderen Ende verwirklicht.

Die Befestigung am Gürtel erfolgt genauso wie bei der ersten Kameratasche, das hat sich bewährt und: never change a running system! So hat mich alles schon wieder ein paar hundert Kilometer und einige tausend Höhenmeter begleitet und es kam nie zu einem Zwischenfall.
Steckverschluss
Auch diese Kameratasche habe ich wieder mit einem Verschluss versehen, den ich mit einer Hand bedienen kann und ich nicht lange fummeln muss, um die Tasche zu öffnen und zu schließen.

Die Grundplatte um den festen Teil der Steckschließe im Stoff zu fixieren benötigt eine gewisse Mindestdicke des Stoffes. Zwar hat der Verschluss auch so funktioniert, aber ist immer hin und her gerutscht. Dadurch haben sich die Löcher, durch die die Schließe im Stoff gesteckt wird, langsam immer weiter aufgeweitet.

Um das zu beheben habe ich eine Kunststoffplatte unter der Stoff auf die Grundplatte gelegt. Die Maße der Löcher habe ich von der Grundplatte der Steckschließe ausgemessen und auf die Kunststoffplatte übertragen. So konnte ich dann die Löcher zum Durchstecken bohren und schneiden.
Schlüssellochchirurgie
Um die Schließe wieder zu zerlegen und die zusätzliche Kunststoffplatte hinter die Außenhülle zu legen, musste ich das Einfassband oben am Taschenkörper wieder öffnen.

Nachdem die Platte mit den beiden Teilen der Steckschließe eingeklickt wurde, sitzt sie fest an Ort und Stelle und durch die größere Fläche ist die Belastung des relativ dünnen Stoffes der Außenhülle wesentlich geringer.
Anschließend musste ich nur wieder den Abschluss oben von Hand vernähen und fertig war die Kameratasche.

Fazit
Vieles ist ähnlich zur ersten Kameratasche, vieles habe ich aber auch verändert. Zum Beispiel den Außenstoff. Der Ripstop-Stoff ist robust genug, dass ich nach 4 Jahren Benutzung keine Verschleißerscheinungen feststellen kann. Bis auf die Nähte (also da wo die Nadel durch den Stoff gestochen hat) ist der neue Stoff wasserdicht. Mittelstarker Regen stellt überhaupt kein Problem dar.

Dazu trägt auch der Deckel mit seinen umlaufenden, ausgesteiften Patten bei. Diese liegen über dem Taschenkörper, sodass kein Regen von oben in die Tasche eindringen kann. Das hält leider „flüssiges“ Wasser nicht davon ab, in die Tasche einzudringen, wenn sie untergetaucht wird. Sagen wir mal, ein guter Freund von mir ist mal samt Tasche in einen Weiher gerutscht. So konnte auch dieser Erfahrungswert gewonnen werden…
Ab und zu habe ich mal die Möglichkeit vermisst die Kameratasche per PALS an meinem Rucksack zu befestigen. Mit dem neuen Rücken aus Abstandsgewirk trägt sie sich allerdings so viel angenehmer am Bein, sodass das zu verschmerzen ist.

Die Befestigung der Riemen mit den Riemenhaken ist sehr viel robuster und stabiler als die vorherige Lösung mit den eingeschlitzten Steckschließen. Auch lassen sich die Riemen viel schneller entfernen und leichter lagern, da man jetzt keinen Moctopus mehr benötigt, um die Riemen zum Gürtel zu befestigen.
Zusammenfassend bin ich sehr zufrieden mit der zweiten Version der Tasche. Handwerklich ist sie mir besser gelungen und ich habe professionellere Features umgesetzt. Sie zu benutzen macht immer noch Spaß und es ist einfach praktisch die Kamera immer griffbereit zu haben. Ob beim Wandern, auf Hochtouren oder Klettersteigen hat sie (und die darin – bis auf eine Begegnung mit dem Weiher unbeschadet – transportierte Kamera) mittlerweile einige hundert Kilometer schadlos überstanden.
Bewegte Bilder…
…sagen mehr als 1000 Fotos! Deswegen hier ein kleiner Eindruck der Tasche im Film.
Die Tasche hängt genau in der richtigen Höhe um den Verschluss entspannt zu öffnen. So lässt sich die Kamera ergonomisch entnehmen und wegstecken. Die Befestigung der Riemen finde ich wesentlich besser gelöst als bei der ersten Version
tl;dr: Daten und Fakten
Die Übersicht der Kosten ist natürlich nur eine grobe Schätzung. Von der Meterware habe ich bei weitem nicht alles aufgebraucht und vieles wie das Einfassband hatte ich bereits. Aber zur Orientierung die Liste mit den Ausgaben:
Gegenstand | Anzahl | Kosten [€] |
---|---|---|
Stoff | 0,3 lfd m | 7,50 |
Softshell | 0,3 lfd m | 6 |
Abstandsgewirk | 1 | 4,50 |
Riemen | 3 | 0 |
Riemenhaken | 4 | 7,20 |
Verschluss | 1 | 1,44 |
Steckschließen an den Riemen | 3 | 0 |
Einfassband | 0,5 m | 0,30 |
Gesamt | 20,94 |
Bauzeit: 14.09.2019 – 24.10.2019
Die Arbeitszeit ist natürlich mal wieder einer der größten Posten. Ich habe nach der Arbeit und am Wochenende unzählige Stunden an der Schneidmatte und der Nähmaschine verbracht. Grob geschätzt würde ich vermuten, dass ca. 30 Arbeitsstunden in das Projekt geflossen sind. Das lässt sich immer schlecht sagen, da ich die Zeit nicht mitstoppe und an der Nähmaschine schnell mal eine Stunde vergangen ist.
Aber wie immer hat sich der Aufwand für die auf meine Bedürfnisse perfekt abgestimmten Verhältnisse allemal gelohnt. Die diversen Einsätze in den letzten Jahren haben das eindrucksvoll bewiesen.